Kinderrechte im Sportverein
Grundhaltungen für Trainer:innen und Betreuer:innen
Der Verhaltenskodex zum Umgang mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist für uns Trainer:innen und Betreuer:innen Grundlage und Kern unserer Arbeit. Indem wir die Rechte von Kindern achten und leben und entsprechende Botschaften senden, stärken und schützen wir Kinder und Jugendliche vor Grenzüberschreitungen und sexualisierter Gewalt im Sportverein und anderswo. Wir sind Vorbilder für die Kinder und leben Werte wie Toleranz, Fairness, Respekt, Disziplin und Zuverlässigkeit vor. Wir kommunizieren positiv motivierend.
Kinder haben Rechte
Das Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung
Die Botschaft an die jungen Sportler:innen:
„Dein Körper gehört ganz allein dir!“
„Dein Körper ist liebenswert und einzigartig.“
„Du hast das Recht zu bestimmen, wer dich wann, wie und wo anfasst – das gilt auch für das Training!“
„Dein Körper ist wertvoll, du hast das Recht ihn zu beschützen.“
Das Recht auf eigene Gefühle, auf eigene Intuition
Die Botschaft an die jungen Sportler:innen:
„Vertraue deinen Gefühlen!“
„Du hast das Recht, etwas als unangenehm, beängstigend, komisch, seltsam usw. zu erleben, auch wenn ein Erwachsener (z. B. der Trainer) sagt, das sei Unsinn!“
„Deine Gefühle sind uns Erwachsenen wichtig, erzähle uns, wenn du unglücklich (traurig, ärgerlich, wütend, unsicher) oder glücklich (stolz, erfreut, selbstbewusst) bist oder dich schämst und schuldig fühlst.“
Die Unterscheidung von „guten“ und „schlechten“ Berührungen
Die Botschaft an die jungen Sportler:innen:
„Du hast das Recht selbst zu bestimmen, welche Berührungen für dich angenehm oder unangenehm sind.“
„Keiner hat das Recht, dich gegen deinen Willen zu berühren – auch nicht deine Trainerin.“
Das Recht auf Widerstand und Ungehorsam, auf „Nein“ sagen
Die Botschaft an die jungen Sportler:innen:
„Du hast ein Recht auf Nein sagen“
„Du darfst auch bei Erwachsenen „Nein/Stopp!“ sagen, auch wenn deine Trainerin mehr Anstrengung/ Erfolg von dir erwartet, als du geben kannst/möchtest.
„Erwachsene haben kein Recht auf Gewalt!“
„Erwachsene dürfen dich nicht stumm vor Angst machen!“
Die Unterscheidung von guten und schlechten Geheimnissen
Die Botschaft an die jungen Sportler:innen:
„Gute Geheimnisse machen Spaß. Schlechte Geheimnisse sind mit schrecklichen, unheimlichen Gefühlen verbunden – über sie darf man sprechen.“
„Du hast ein Recht darauf, selbst zu entscheiden, welche Geheimnisse du mit wem und wie lange teilen möchtest.“
Das Recht auf Hilfe und Unterstützung
Die Botschaft an die jungen Sportler:innen:
„Du darfst dir Hilfe suchen, solange bis du sie findest!“
„Wenn du mich um Hilfe bittest, dann versuche ich, dir Hilfe zu gewähren.“
Das Wissen, dass auch Erwachsene Fehler machen
Die Botschaft an die jungen Sportler:innen:
„Auch Erwachsene machen Fehler!“
„Trainer:innen entschuldigen sich dann bei Kindern und Jugendlichen!“
(Quellenhinweis: In Anlehnung an eine Veröffentlichung von Dr. Günther Deegener, 2010)